Bohuslav Martinů (1890 – 1956)

Film en miniature

Klavierzyklus (6 Sätze)

B. Martinu: Film en miniature, Klav (0)B. Martinu: Film en miniature, Klav (1)B. Martinu: Film en miniature, Klav (2)B. Martinu: Film en miniature, Klav (3)B. Martinu: Film en miniature, Klav (4)
forPiano
Musical EditionsMusic score
Item no.225376
Author / ComposerBohuslav Martinů
Leveladvanced
Scope19 pages; 23.5 × 31 cm
Release year2008
Publisher / ProducerBärenreiter
Producer No.H 5709
ISMN9790260103382

Description

Der Klavierzyklus "Film en miniature" H. 148, den Bohuslav Martinu (8.12.1890, Policka - 28.8.1959, Liestal) im Jahr 1925 schrieb, gehört im Rahmen seines Werkes in die so genannte Pariser Periode. Die französische Musik und vor allem Paris als "Mekka" der Nachkriegskunst interessierte Martinu bereits während seiner Studienzeit in Prag. 1923 gelang es ihm, vom Schul- und Bildungsministerium ein Stipendium für ein Studium der Komposition in Paris zu erhalten. Statt der ursprünglich geplanten drei Monate blieb er schließlich die folgenden 17 Jahre - bis 1941 - in der französischen Hauptstadt.

Aber auch in dieser Zeit vergaß er seinen Geburtsort Policka nicht, meistens verbrachte er seine Sommerferien dort. Die Heimataufenthalte bedeuteten nicht nur ein Wiedersehen mit der Familie, sondern auch bessere Lebensbedingungen als in den ersten Jahren seines Studiums in Paris. Die Entstehung des Zyklus "Film en miniature" hängt mit beiden Orten zusammen. Mit Policka hängt nicht nur die Widmung für Fräulein Fina (Josefina) Tausiková zusammen, mit der Martinu damals im Briefkontakt stand, sondern vor allem die ursprüngliche Bezeichnung des gesamten Zyklus - "Film en miniature. Cestou. Cyklus klavirnich skladeb" [Film en miniature. Auf dem Weg. Klavierzyklus], beziehungsweise die Bezeichnung einiger Teile: zum Beispiel ist beim Walzer (Valse), der in Policka entstand, in der Handschrift die Anmerkung "Lucky vrch" [eine Anhöhe bei Policka] hinzugefügt, hinter der Wiegenlied (Berceuse) hat Martinü "Belvedere. V Policce 3. 10. 1925" [Belvedere. In Policka 3. 10. 1925] angemerkt, und zur Komposition Carillon hat der Komponist "Rozmarná promenáda" [Launige Promenade] hinzugeschrieben. Der Zyklus wurde in Frankreich fertig gestellt, die verbleibenden Teile tragen Namen von Pariser Orten. Beim Chanson ist "Paris: Jardin du Luxembourg" angemerkt, bei Tango steht lediglich der Kommentar "Fine: Paris Mac-Mahon". Die Anmerkung zum Scherzo ist leider unleserlich.

Sowohl der erwähnte, ursprüngliche Titel Cestou als auch die geplante Reihenfolge der Stücke wurden bei der Herausgabe nicht berücksichtigt. Der definitive Name Film en miniature konnte sowohl von Martinu als auch vom Verleger stammen, Letzterer war, was die Namensgebung von Kompositionen betrifft, in einer starken Position. Der Zyklus erschien relativ früh, bereits vier Jahre nach seiner Entstehung. Aus der Korrespondenz ist bekannt, dass sich Martinu zunächst um eine Zusammenarbeit mit dem Wiener Verlag Universal Edition bemühte, dem er das Werk 1927 gleich zweimal schickte - gemeinsam mit dem neueren Klavierzyklus Trois esquisses. Nach der Ablehnung durch das Wiener Verlagshaus wurde der Film en miniature schließlich 1929 von der Prager Hudebni matice Umelecké besedy herausgegeben. Im gleichen Jahr kommentiert dies Martinu in einem Brief an Milos Safránek: "Hudebnimatice se rozplývala a vydají ten "Film" pro klavír, co tam lezi asi ctyri roky, poslali za to tantiemi[!] 1000 kc." [Die Hudební matice war entzückt und sie gibt den "Film" für Klavier heraus, der dort vier Jahre liegt, und schickte Tantiemen, 1000 Kronen.]

Die Aussicht auf eine Herausgabe seiner Werke waren für ihn zu jener Zeit sehr wichtig, da er sich in Paris erst langsam durchzusetzen begann, obwohl er bereits das erfolgreiche und bahnbrechende Werk Half-Time komponiert hatte. Klavierkompositionen bedeuteten nämlich aufgrund ihrer Beliebtheit die Hoffnung auf potenzielle Herausgeber. In Paris gab es allerdings ein großes Bedürfnis nach den damals sehr populären Kompositionen, die vom zeitgenössischen Jazz beeinflusst waren; dazu gehörte der Film en miniature jedoch nicht - selbst der einleitende Tango hatte seine Wurzeln nicht im Jazz, sondern im Rhythmus des Habanera-Tanzes, der bereits seit dem 19. Jahrhundert bekannt war.

Der Zyklus wurde dann noch 1949 bei Hudebni matice Umeleckö besedy und 1975 bei Supraphon herausgegeben. Beide Ausgaben übernehmen im Prinzip die Version des Druckes von 1929, der in Bezug auf das Autograph sehr zuverlässig ist und es bis auf kleine Abweichungen (Artikulationszeichen u.a.) respektiert. Die vorliegende Ausgabe beseitigt auch diese kleinen Mängel.

Vendulka Kafková

Content

  • ​Tango / Tango
  • ​Scherzo / Scherzo
  • ​Ukolebavka / Berceuse
  • ​Valcík / Valse
  • ​Chanson / Chanson
  • ​Carillon / Carillon
15.50  €
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